Magen–Darm–Entzündung (Gastroenteritis)
InhaltsverzeichnisEltern- und Patienteninformation
KSA Kinderspital, Gastroenterologie
Was ist das, wie äussert es sich?
Eine Magen-Darm-Entzündung (Gastroenteritis) zählt zu den häufigsten Erkrankungen im Kindesalter. Die typischen Erreger sind Viren, verantwortlich für mehr als 3 von 4 Fällen bei Säuglingen und Kleinkindern.
Säuglinge und Kinder verlieren bei der akuten Magen-Darm-Entzündung oft den Appetit. Sie sind quengelig, manchmal schwach und müde. Die Stuhlgänge sing häufiger und weicher / dünnflüssiger als gewohnt. Der Durchfall kann auch zusammen mit Erbrechen und Fieber sehr plötzlich auftreten. Viele Kinder leiden unter Bauchschmerzen.
Die Dauer der Erkrankung beträgt gewöhnlich 3 - 5 Tage.
Viele Säuglinge und Kinder bekommen, bedingt durch häufiges Stuhlen, ein wundes Gesäss. Wir empfehlen zum Säubern nur Wasser, allenfalls eine milde Waschlotion.
Was tun?
Das Ziel der Behandlung einer Magen-Darm-Entzündung ist vor allem das Wiederauffüllen des Körpers mit Flüssigkeit. Geben Sie Ihrem Kind schluckweise bzw. nach Verträglichkeit Wasser, Tee oder am besten orale Rehydratationslösung zu trinken. Sie müssen dies sehr häufig anbieten, z.B. alle 15 Minuten, evtl. über Stunden, damit ihr Kind auf eine ausreichende Flüssigkeitsmenge kommt. Ihr Kind sollte schon bei leichtem Flüssigkeitsmangel etwa das 1 ½ -fache der gewohnten Menge trinken. Bei mittlerem Flüssigkeitsmangel in etwa das 2-fache der gewohnten Menge.
Die Kinder sollten spätestens 4 – 6 Stunden nach Beginn der Rehydrierung ihre gewohnte, verträgliche Nahrung erhalten.
Gestillten Säuglingen soll zwischen den Stillmahlzeiten zusätzlich Flüssigkeit in Form von oraler Rehydratationslösung aus der Apotheke angeboten werden. Ein Umstellen auf eine Spezialnahrung ist nicht sinnvoll.
Flaschenernährte Säuglinge erhalten ihre gewohnte unverdünnte Säuglingsmilchnahrung. Ein Umstellen auf eine spezielle Nahrung (so genannte „Heilnahrungen“) ist nicht sinnvoll. Zusätzliche orale Rehydratationslösung aus der Apotheke sollte verabreicht werden.
Kleinkinder erhalten ebenfalls zusätzliche orale Rehydratationslösung aus der Apotheke. Sie können sehr rasch ihre gewohnte altersangemessene Kost erhalten wie zum Beispiel Brot, Nudeln-, Kartoffel- oder Reisgerichte, Hafer- oder Griessbrei, Salzstangen, Suppen.
Säfte mit hohem Fruktoseanteil (z. B. Apfelsaft, Birnensaft) werden anfangs besser vermieden.
Wie Ansteckung vermeiden?
Solange der Stuhl noch nicht geformt ist, sollte Ihr Kind nicht in die Spielgruppe, Kindergarten und oder zur Schule gehen und auch keine Besuche bekommen.
Achten Sie zu Hause auf gute Hygiene. Waschen Sie sich jedes Mal gründlich die Hände mit Seife, nachdem Sie Ihr Kind gewickelt haben, Sie ihm auf der Toilette behilflich waren oder Sie mit Erbrochenem in Kontakt gekommen sind.